„Modigliani – Moderne Blicke“ – Ausstellung im Museum Barberini in Potsdam

Noch bis zum 18. August 2024! Die Ausstellung „Modigliani – Moderne Blicke“ ist nach 15 Jahren wieder die erste Modigliani Ausstellung in Deutschland. Sie entstand in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Dresden, die selber das berühmte Werk „Der liegende Akt mit weißem Kissen“ beherbergt. Modigliani starb 1920 jung mit nur 35 Jahren an Tuberkulose in Paris. Viele seiner Bilder sind in privaten Sammlungen und unterschiedlichen Museen verstreut. Dort gehören sie meist zu den Herzstücken der Museen. Eine Modigliani Ausstellung zu organisieren ist daher nicht so einfach. Der Staatsgalerie in Dresden und dem Museum Barberini aus Potsdam gelang es jedoch, trotz aller Schwierigkeiten 56 Gemälde zusammenzustellen, die Modigliani zwischen 1907 und 1919 in Paris schuf. Diesen Bilder stellt die Ausstellung Gemälde zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstlern gegenüber. Hierzu gehören Werke von Picasso, Klimt und Schiele.

Besonderer Fokus wurde auf die Frauenbilder gelegt. Hierzu gehören auch Aktzeichnungen, die damals von der Pariser Öffentlichkeit als skandalös empfunden.Eine Ausstellung in Paris musste 1917 vorzeitig geschlossen werden, weil ein ausgestelltes Aktgemälde Schamhaare zeigte.

Modigliani stellte emanzipierte Frauen dar. Es finden sich androgyne Frauendarstellungen, die Femme Garconne. Aber auch Künstlerkollegen wie Pablo Picasso, Chaim Soutine oder Diego Rivera wurden von Modigliani portraitiert. Sein erster Förderer war Paul Alexandre, ein Arzt aus Paris, der zu den ersten Sammlern von Modiglianis gehört. Eine Skizze seines Portraits findet sich ebenfalls in der Ausstellung.

Es fällt auf, dass bei einigen Portraits ein Auge blind oder ohne Pupille gezeichnet ist. Ein Auge soll hier den Blick nach innen, ein Auge den Blick nach außen symbolisieren.

Da in der damaligen Zeit, Papier knapp war, hat Mondigliani auch Rückseiten von Bildern bemalt. Ein Beispiel hiervon zeigt das Museum Barberini. Ein Portrait seiner Malerfreundin Maude Abrantes. Das Portrait zeigt die Malerin, deren Gesicht sichtlich vom Morphiumkonsum gezeichnet ist. Die Rückseite des Gemäldes ist eine Aktzeichnung, die auf dem Kopf steht.

Bewundern kann man neben der Mondigliani Ausstellung auch noch zwei Neuanschaffungen des Museums. Seit Anfang des Jahres gehört nun „Die Mühle von Limetz“, das aus dem Jahr 1888 datiert, zu den Kunstschätzen. Das Bild ist ein eindrucksvolles Beispiel von Licht und Schatten. Das Museum Barberini nennt nun eine Sammlung von nunmehr 38 Gemälden des Impressionisten Claude Monet sein eigen.

Die zweite Neuanschaffung ist von Camille Pissaro das Bild „Der Louvre, Morgen, Frühling“ aus dem Jahr 1902. Eine Camille Pissaro Retrospektive plant das Museum in 2025.

Für die Ausstellung steht ein Audio Guide zur Verfügung, der über die kostenlose Barberini App abgerufen werden kann.

Für den Besuch der Mondigliani Ausstellung können Zeitfenster im Web gebucht werden. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und für Schüler (auch wenn sie älter als 18 Jahre sind) ist der Eintritt frei!

Zeitfenster buchen

Öffnungszeiten: Mo, Mi–So: 10–19 Uhr
Dienstags geschlossen
Kassenschluss um 18:15 Uhr

Adresse: Humboldtstraße 5-6, 14467 Potsdam
Sie erreichen das Museum Barberini von Berlin aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit der S-Bahn (S7) oder dem Regio nach Potsdam. Vom Bahnhof Potsdam können Sie das Museum zu Fuß erreichen.

Veröffentlicht von: Esther Nowack