Wanderung im Biesenthaler Becken
Das Biesenthaler Becken ist ein knapp 1000 Hektar großes Naturschutzgebiet im Naturpark Barnim und lädt mit seiner reizvollen Tier- und Pflanzenwelt zu ausgedehnten Wanderungen ein.
Lage und Anfahrt
Von Berlin aus ist es am einfachsten, Sie reisen mit der Bahn oder dem Bus an. Dann müssen Sie nicht unbedingt wieder zum Ausgangspunkt zurück, wie das mit dem Auto der Fall wäre.
Mit der Heidekrautbahn können Sie über Basdorf oder Wandlitz vom Westen aus, das Becken erkunden. Die ODEG fährt die Stationen Rüdnitz bzw. Biesenthal an, was die Startpunkte im Osten wären.
Zusätzlich gibt es noch die Buslinie 903 von Bernau aus, die über Lobetal, Rüdnitz und Biesenthal alle wichtigen Touren-Einstiegsorte bedient.
Das Biesenthaler Becken aus naturkundlicher Sicht
Das etwa 990 Hektar große Biesenthaler Becken ist eiszeitlichen Ursprungs. Im Abtaugebiet einer ehemaligen Gletscherzunge haben sich bis heute Niedermoore, Feuchtwiesen, ausgedehnte Buchen-Mischwälder, Erlenbruchwälder und Seen gebildet. Im zentralen Bereich findet man auch hügelige Abschnitte vor.
In den letzten Jahrhunderten hat man weite Teile des Forstes mit Kiefernbeständen bewirtschaftet, was zu Lasten der eigentlichen Buchenwälder ging. Diese Entwicklung wird neuerdings wieder korrigiert. Da die Grünlandnutzung auf vielen Flächen unrentabel und somit eingestellt wurde, konnten sich die Feuchtwiesen und Moore sogar ausdehnen.
Das Becken wird von zahlreichen, unberührten Fließen durchzogen, welche die kleinen Seen entweder be- oder entwässern (Mechesee, Plötzensee, Hellsee, Liepnitzsee, Regesee, Streesee).
Das Biesenthaler Becken wurde schon früh nach der Wende unter Schutz gestellt. Eine Großzahl stark gefährdeter Arten hat hier einen geschützten Lebensraum vorgefunden. Dazu zählen Fischotter, Biber, Glattnatter aber auch Weißstorch und selten Pflanzen der Feuchtbiotope.
Wer mehr über das Schutzgebiet erfahren möchte, kann auf den Seiten des NABU nachlesen.
Wandern im Biesenthaler Becken
Mittendurch, von Süd nach Nord, führt der Berlin-Usedom-Radweg. Dieser Weg kann auch bewandert werden. Er ist soweit die einzige Route, wo der Untergrund einigermaßen befestigt ist. Bei den anderen Wegen sieht es nicht so gut aus. Da sich in dieser Gegend viele Reiterhöfe angesiedelt haben, sind einige Wege von den Pferdehufen stark aufgewühlt, obwohl es ausgewiesene Reitwege gibt. Viele Wege weisen stark sandige Bereiche auf, was das Gehen zusätzlich erschwert. Baumwurzeln und Totholz tun oftmals ihr Übriges. Bei warmen oder heißen Temperaturen sollte man die Kiefernwälder rund um Lobetal meiden. Im gesamten Waldgebiet herrscht eine ausgesprochene Mückenplage, was aufgrund der vielen Feuchtgebiete nicht verwunderlich ist.
Die Wege sind dennoch recht gut ausgeschildert, auch wenn man sich an strategischen Punkten Übersichts- und Standortkarten wünschen würde. So bleibt einem nur die eigene Wanderkarte als Ergänzung.
Empfohlene Route
Der Mechesee bei Lobetal ist ein fast kreisrunder Seee, den man auf einem Uferweg komplett umlaufen kann. Es gibt eine befestigte Badestelle mit Steg und Strand sowie viele kleinere Stellen, an denen man ins Wasser gehen kann. Ich habe 5 oder 5 gezählt. Von dort führt ein Weg über den verwunschenen Plötzensee (an dem es Biber geben soll) zum Hellsee und zur Hellmühle (leider gerade wegen Sanierung eingerüstet). Die Hellmühle bezieht ihr Wasser aus dem Hellfließ, was sich durch eine ausgeprägte Schlucht (glaziale Rinne) schlängelt. Hier kann man einen der schönsten Wege in Richtung Biesenthal entlangwandern. Dazu wählt man ab der Hellmühle den Höhenweg, der nach dem Auslaufen der Schlucht direkt am Fließ entlang führt. Am Wege entdeckt man Blumenteppiche, Maiglöckchenfelder, urige Szenerien aus umgestürzten Buchen und dem dahinplätschernden Bach. Selbigen überquert man (wie viele andere Fließe auch) über eine kleine Holzbrücke. Sehr malerisch.
Vorbei an Bruchwäldern und Lichtungen geht es immer weiter in Richtung Biesenthal, wo es noch einmal hügelig wird (Schweinebuchtenberge). In Biesenthal gelangt man über die Berliner Strasse direkt zum Marktplatz, wo sich auch die Bushaltestelle der Linie 903 befindet.