Neues Museum – 100 Jahre Fund der Nofretete

neuesmuseumDas Neue Museum befindet sich auf der Museumsinsel gleich neben der alten Nationalgalerie. Die am 7.12.2012 eröffnete Sonderausstellung „Im Licht von Armarna – 100 Jahre Fund der Nofretete“, die noch bis zum 4. August 2013 zu sehen ist, hat bereits tausende von Besuchern angezogen und ist weiterhin ein täglicher Publikumsmagnet. Die Ausstellung ist auch hochinteressant. Es ist empfehlenswert, sich am Eingang einen Audio Guide geben zu lassen. So erfährt man viel Wissenswertes über die ägyptische Kultur, den Pharao Echnaton, mit dem Nofretete verheiratet war und die Deutung der Ausgrabungen. Echnaton und Nofretete hatten zusammen sechs Töchter. Nofretete war als Frau dem Pharao vollkommen gleichgestellt, was durch viele Darstellungen gestützt wird.
Wenn man bedenkt, dass Nofretete im 14. Jahrhundert vor Christus lebte, also vor mehr als dreieinhalbtausend Jahren, dann kann man sich gut vorstellen, was für eine Begeisterung der Fund der so gut erhaltenen Büste bei den Archäologen ausgelöst hatte. Im Untergeschoß des Museums erfährt man einiges Hintergrundwissen über die damalige Expedition. So wurde die Ausgrabung von dem Berliner Unternehmer James Simon finanziert, der auch die Ausgrabungslizenz besaß. Ihm gehörten daher alle Fundstücke. Nofretete stand zunächst bei ihm in seiner Berliner Wohnung. James Simon überließ zunächst dem Museum die Fundstücke für eine Ausstellung und schenkte sie dann schließlich dem Museum ganz. James Simon, der sich neben der Schenkung von Nofretete auch durch weiteres soziales Engagement auszeichnete, legte keinen großen Wert darauf, dass seine Taten öffentlich bekannt wurden. Von ihm stammt der Satz „Dankbarkeit ist eine Last, die man niemandem aufbürden sollte“. Zum Gedenken an ihn ist eine „James Simon Galerie“ geplant. Mit dem Bau wurde bereits begonnen. Es ist die Baustelle am Wasser zwischen Pergamonmuseum und Neuem Museum.

Wer nach dem Besuch der Ägypten-, der Papyrussammlung und der Nofretete Ausstellung noch nicht müde ist, findet im Neuen Museum auch noch Ausstellungen für Vor- und Frühgeschichte und Objekte der Antikensammlung.

Das Neue Museum wurde zwischen 1843 und 1855 errichtet und gilt als Hauptwerk des Architekten und Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler. Im 2. Weltkrieg erlitt das Gebäude schwere Schäden und wurde ab 2003 aufwändig renoviert und möglichst authentisch wieder aufgebaut. Seit 2009 ist es wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Um lange Wartezeiten vor der Kasse zu vermeiden, empfiehlt es sich, im Internet eine Karte zu buchen. Man kann hier den Besuchszeitpunkt vorher festlegen und kommt dann ohne Wartezeiten gleich ins Museum. Der festgelegte Termin ist verbindlich. Wenn er nicht eingehalten wird, verfällt die Karte.

Es ist auch möglich, die Eintrittskarte für das Neue Museum in der alten Nationalgalerie zu kaufen. Hier ist die Schlange oft kürzer und man muss nicht draußen anstehen.

Adresse: Neues Museum, Bodestr. 1-3, 10785 Berlin

Foto: By Philip Pikart (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Video: © Staatliche Museen Berlin

Veröffentlicht von: Esther Nowack